1.10.08

 

Schloß Ansemburg

Nach einer langen Abfahrt hatten wir endlich das Tal der Sieben Burgen erreicht. An der Burg der Sieben Quellen sind wir aber einfach vorbei gerollt, weil sie keinen besonders schönen, dafür aber einen sehr privaten Eindruck machte. Talaufwärts haben wir und auch noch mindestens eine kleine Burg gespart. Insgesamt lag unsere Burgenausbeute im Tal dann bei 1, plus 1 Schloss. Nach 2,5 sehr anstrengenden Tagen waren wir einfach faul. Dazu kommt, dass die Burgen entweder versteckt oder hoch gelegen sind.
Die Straße führt so dicht am Schloss Ansemburg vorbei, dass wir einen kleinen Abstecher in den Hof machten und so auch einen Blick in den witzigen Garten werfen konnten. Sonst sind wir ja nicht so für Schlösser zu haben.
Erst im Nachhinein ist mir richtig klar geworden, dass es zum Schloss noch eine Burg gleichen Namens gibt. Leider weiß ich auch jetzt noch nicht, wo sich diese Burg befindet. Dem Foto nach liegt sie wohl nicht im Tal. Und weil sie in Privatbesitz ist, hatten wir schon zwei Gründe, einfach weiter zu fahren.

GPS: N 49°42.048' E006°02.779'

 

Useldange

Nach einem regenreichen Tag und einer durch nasse Klamotten feuchten Nacht in der Jugendherberge ging es weiter durch Luxemburg. Mittags erreichten wir Ort und Burg Useldange.
Leider sind zumindest Teile der Burg in Privatbesitz. Der Rest wurde bei unserem Besuch gerade gründlich renoviert, so dass wir nur hier und da durch eine Mauerlücke spähen konnten. Schade, denn die beiden großen Türme der Burg hätten wir uns gerne genauer angesehen.
So konnten wir nur die Grundmauern der Burgkapelle bestaunen und anschließend zum ortsansässigen Chinesen gehen, wo wir preiswert und mit Blick auf die Burg speisen konnten.
Mal abgesehen von den fetten Türmen der Burg besticht Useldange durch seine idyllische Lage in einem friedlichen Tal. Durch den Ort und am Burgfelsen vorbei fließt ein Bach und verleiht der Szenerie viel Ruhe.

GPS: N 49°46.093' E005°58.815'

 

Bourscheid

Das Foto wird der Burg Bourscheid leider nicht gerecht. Die Anlage ist viel zu groß, um ohne Flugzeug ordentlich fotografiert zu werden. Vielleicht bieten auch die umliegenden Hügel nette Perspektiven, aber bei dem Regen wollten wir das nicht ausprobieren und die Aufnahmen wären so wie so eher grau geworden.
Hatte ich erwähnt, dass es bei unserem Besuch geregnet hat? Hat es nämlich. Den ganzen Tag über. Später am Tag sind wir noch durch Esch-sur-Sure gefahren, ohne uns die Burg anzusehen, weil unsere Schuhe voller Wasser waren und es gerade besonders kräftig schüttete.
Aber die Burg Bourscheid war schon schön, auch im Regen. In der alten Kernburg gibt es noch nette Fenster, Säulenansätze und den Bergfried. Im Laufe der Zeit ist die Anlage aber immens gewachsen und bietet große Zwinger. An der Kasse bekommt man einen Audio-Guide, der zwar streckenweise zu sehr auf Kinder ausgerichtet ist, mit dem man aber eine gute Übersicht über die Burg bekommt.

GPS: N 49°54.337' E006°04.768'

 

Vianden

Nach einer strapaziösen Tour von Luxemburg-Stadt nach Vianden konnten wir endlich die erste richtige Burg der Tour besichtigen. Naja, fast. Erstens war sie am Abend schon geschlossen und zweitens handelt es sich eher um ein Schloss.
Natürlich gab es in der imposanten Lage über der kleinen Stadt früher eine Burg, im Laufe der Zeit mutierte sie aber immer mehr zum Schloss mit gigantischen Hallen.
Der heutige Gesamteindruck wird durch den Wiederaufbau ab 1977 bestimmt und stellt eine Mischung aus Wehrburg und Schloss dar. Die Panoramafenster am Südende zeigen, dass man etwas locker mit der Geschichte umgeht.
Das Highlight der Ausstellung in der Burg ist der Modellraum, in dem die unterschiedlichen Bauphasen dargestellt sind. Auch der Rittersaal und die große, offene Halle sind wenigstens imposant. Ansonsten ist Vianden von außen schöner als von innen.

GPS: N 49°56.090' E006°12.156'

 

Fort Thüngen

Dieses Jahr ging die Burgentour nach Luxemburg. Weil wir uns die eigentlichen Festungsanlagen der schönen Stadt für das Ende der Tour aufgehoben haben, war unser erstes Ziel das Fort Thüngen am Stadtrand.
Das Redouit des Forts sieht aus der Luft etwas phallisch aus und auch der Zweit-Name "Drei Eicheln" unterstützt diese Assoziation. Bei den Eicheln handelt es sich allerdings nur um die goldenen Verzierungen auf den Dächern.
Das ganze Gelände wird zur Zeit restauriert, so dass wir nicht viel sehen konnten. Wenn die Arbeiten aber eines Tages abgeschlossen sein werden, dürfte die Anlage jedoch sehr hübsch sein. Um das Redouit herum werden auch die alten Festungswälle saniert, so dass man zukünftig bestimmt einen schönen Park mit Aussicht auf die Stadt genießen kann.
Im Reduit selbst wird ein Festungsmuseum vorbereitet. Noch ist es aber geschlossen. Mist.

GPS: N 49°36.982' E006°08.335'

 

Sankt Petersburg

Auf dem Rückweg von Krasnojarsk (wo es leider keine Burgen gibt) hatten wir ein paar Stunden Aufenthalt in Sankt Petersburg. Also ab in die Stadt, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt im Schnellduchlauf zu sehen. Das Wetter war leider etwas feucht, aber der Regen legte zum Glück erst kurz vor Ende der Besichtigungen richtig los.
Mitten in Sankt Petersburg liegt die Festung Peter-und-Paul auf einer Insel. Mit ihren niedrigen Mauern ist sie nicht so schrecklich spannend, dafür sind die Details hübsch verziert. Ich denke mal, dass es hier eher ums Prinzip ging: Zar Peter baut eine Stadt und zu einer Stadt gehört nun mal eine Festung. Na, wenigstens hat man so einen schicken Platz für die Soldaten. Und für zwei Kirchen, die im Kriegsfall direkt zerstört worden wären.
Auch die Gebäude in der Festung wirken nicht bombensicher. In einem echten Krieg hätten nur die Kasematten im Wall überlebt. Das hat man davon, wenn man so nah am Wasser baut und einem die Keller immer volllaufen.
Aber vielleicht ging es auch gar nicht um die Verteidigung gegen schwere Artillerie. Für einen - viel wahrscheinlicheren - Volksaufstand ist die Festung ideal. Und ganz vielleicht täusche ich mich und die Festung ist doch perfekt gebaut.

GPS: N 59°57.0144' E030°18.970'

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