17.2.08

 

Burg Eltz

Im Herbst 2007 haben Frauchen und ich uns einen kleinen Urlaub an der Mosel gegönnt. Unerwarteterweise war das Wetter auch noch sehr schön. Ein paar Moselburgen durfte ich auch besuchen, also haben wir gleich mit der bekannstesten angefangen: Burg Eltz.
Die nie zerstörte Burg liegt auf einem Hügel in einer Bachschleife. Weil der Hügel aber nicht besonders hoch ist, wird die Burg auf allen Seiten von höheren Hügeln überragt. Vielleicht hat sie all die Jahrhunderte überdauern können, weil sie sich so versteckt. Aber mindestens ein Angreifer hat sie wohl gefunden und auf einem der Hügel die Belagerungsburg "Trutzeltz" gebaut.
Burg Eltz selbst sieht nicht besonders wehrhaft aus. Die Anlage wird von den zahlreichen Wohntürmen dominiert, die wie ein mittelalterlicher Hochhausblock wirken. Drum herum kann man aber noch viele mehr oder minder gut erhaltene Türme sehen.
Betreten darf man die Kernburg nur im Rahmen einer nicht ganz billigen Führung. Als wir da waren, waren die großen Parklätze der Burg fast leer und entsprechend gemütlich ging es dann auch in der Burg zu. Natürlich waren überall Menschen, aber immerhin nicht dicht gedrängt. An Sommerwochenenden geht es hier zu wie auf Neuschwanstein.

GPS: (ca.) N 50°12.294' E007°20.200'

 

Burg Sayn

Burg Sayn verstehe ich einfach nicht. Also schreibe ich einfach über den schönen Schmetterlingspark am Fuße der Burg, wo man gegen Geld zwischen riesigen Faltern flanieren kann. Der Lebensraum des Großen... - Nein, da schreibe ich dann doch lieber etwas über die Burg.
Das obere Plateau des Burghügels ist relativ groß und schön flach. Aber anstatt sich über den Platz zu freuen, haben die Bauherren das Plateau ziemlich mittig mit einer Mauer geteilt und nur den oberen Teil zur Kernburg erhoben. Diese Trennmauer muss jetzt natürlich besonders verteidigt werden und deswegen wird sie gleich vom Bergfried bewacht. Seltsamerweise steht er aber links, so dass er die Schildseite der Angreifer beschießen würde. Das ist eigentlich unüblich.
Auf der anderen Seite der Kernburg befindet sich ein Halsgraben, über dem sich eine unbeeindruckende Schildmauer erhebt, in deren Schutze sich heutzutage ein Restaurant befindet.
Im Laufe der Zeit wurde die Anlage wohl immer wieder erweitert, aber immer nur in Richtung Tal, so dass die ersten Türmchen und Mauerreste schon fast am Sayn-Flüsschen stehen.

GPS: (ca.) N 50°26.346' E007°34.807'

10.2.08

 

Castell de Alaró

Den ganzen Vormittag waren wir mit geliehenen Fahrrädern unterwegs, vom Ballermann über die Ebene und die ersten kleinen Hügel zum Fuß des Gebirges. Pünktlich zur Mittagshitze hatten wir das Dorf Alaró erreicht und endgültig sicher, dass der Tafelberg, den wir seit Stunden am Horizont gesehen hatten, wirklich unser Ziel war. Biberkacke.
Aber der Berg mit seinen senkrechten Flanken ist wirklich schön und beeindruckend und das steile, felsige Tal wäre hübsch anzusehen, wenn man nicht Fahrrad und Bierbauch hinauf treten müsste. Wenigstens gibt es kurz vorm Ziel ein Lokal in einem Bauernhof. Bis hier her kann man mit dem Auto fahren und hier hat man schon eine nette Aussicht auf Mallorca, den Burgberg und verschwitzte Radfahrer.
Weil der Burgberg vom Castell de Alaró an drei Seiten mindestens senkrechte Hänge hat, nähert man sich der Burg sinnvoller Weise von der vierten, hinteren Seite her, wo es sogar einen Weg gibt. Auf dieser Seite stehen auch die meisten Ruinen, weil man diese Seite tatsächlich verteidigen musste.
Die Mauerreste oben sind wenig beeindruckend. Viel spannender ist der Blick über die abrupte Kante. Oder man genießt die grandiose Aussicht. Auch ohne hohe Mauern ist Alaró eine Reise wert.

GPS: (ca.) N 39°44.031' E002°47.488'

8.2.08

 

Castillo de Bellver

Wir wollten Party, Palmen, Burgen und ein Bier. Ein paar tolle Tage hatten wir auf Mallorca. 2007 war die Burgentour gleichzeitig ein Jungesellenabschied, so dass eine interessante und anstrengende Kombination aus Kultur, Sport und Party entstand.
Der erste Ausflug führte uns vom Ballermann nach Palma und von dort aus zum Castillo de Bellver, das über der Stadt liegt, nein thront. Die Anlage strahlt nach außen monumentale Wehrhaftigkeit aus, während sie nach innen ganz gemütlich wirkt.
Der kreisrunde Kern ist in regelmäßiger Abfolge von kleinen und großen Rundtürmen umgeben, während der Bergfried vor das Tor ausgelagert wurde und nur über eine Brücke mit dem Hauptbau verbunden ist. Kern und Turm stehen in einem felsigen Trockengraben, der wiederum von einer Wehrplattform umgeben ist. Das Ergebnis wirkt sehr modern und erinnert an frühe Festungen, auch wenn das Castillo für eine Festung zu klein ist.
Bei aller Wehrhaftigkeit kommen aber Zweifel an der Verteidigungsfähigkeit auf. Alle Aspekte ordnen sich der Symmetrie unter. Dabei kann Symmetrie durchaus eine Folge der Wehrhaftigkeit sein, aber hier scheint die Geometrie um ihrer selbst willen im Vordergrund zu stehen. Die Brücke zum Bergfried ist kaum zu verteidigen und wofür braucht der König einen Bergfried. Wer soll ihm zu Hilfe eilen, um ihn zu befreien?
Mein Eindruck ist, dass hier der Innenhof mit seinen Arkaden zuerst gestaltet wurde, dann mit dem runden Mantel umgeben wurde und schließlich mit Türmen umringt worde ist, damit die Sache auch nach Burg aussieht. Ups, Bergfried vergessen. - Dann stellen wir ihn eben draußen auf...
Aber vielleicht spinne ich ja, und die Burg ist wirklich hauptsächlich Wehrbau und nur nebenbei Residenz und Schloss. Noch bin ich mir nicht sicher, noch nagen die Zweifel. Aber selbst Bodo Ebhardt will sich nicht festlegen, ob der Bergfried nun wirklich die Funktion eines Bergfrieds haben sollte. Schön sind Burg und Aussicht aber auf jeden Fall.

GPS: (ca.) N 39°33.827' E002°37.163'

3.2.08

 

Arenfels

Kleines Rätsel: Ist Arenfels eine Burg oder ein Schloss? Es handelt sich natürlich um ein Schloß! War es, wie so viele andere Schlösser auch, früher einmal eine Burg? Ja, aber davon sieht man heute nichts mehr. Arenfels ist nämlich keine zum Schloß umgebaute Burg, sondern ein zur Burg umgebautes Schloß. Sowas kann natürlich nur in der Neogotik passieren.
Schön gelegen ist Arenfels aber auf jeden Fall. Das Schloß ist leider in Privatbesitz und wohl nicht zu besichtigen. Vor ein paar Jahren gab es einen Biergarten im zum Tal hin offenen Innenhof, wo man sehr schön in der Sonne sitzen und die Aussicht genießen konnte.

GPS: (ca.) N 50°31.317' E007°18.427'

 

Burg Vilszelt


Nicht jede Burg ist schön oder beeindruckend. Es gibt auch richtig doofe Burgen. Burg Vilszelt ist ein Beispiel für doof. Ich mag ja gerne majestätische Höhenburgen. Vilszelt liegt im Tal. Burgen in Privatbesitz sind selten zu besichtigen, bei Vilszelt kommt man nicht mal in die Nähe der Burg.
Und bestimmt sind die großen Fenster nicht original, also wurde kräftig umgebaut. Die gute Nachricht ist, dass die Anlage vor den Umbauten wohl auch nicht besonders toll war.
Aber Burg ist Burg und wenn ich an einer vorbei wander, dann muss ich sie auch dokumentieren.
Faszinierend finde ich aber, dass es zu Vilszelt einen Wikipedia-Eintrag gibt. Als ich mit dem Burgenblog angefangen habe, konnte man zu einigen der Burgen im Internet kaum Informationen finden. Das hat sich wohl geändert.

GPS: (ca.) N 50°35.535' E007°13.822'

 

Burg Ockenfels

Die Burg Ockenfels bei Linz ist offensichtlich nicht historisch korrekt restauriert worden. Ganz im Geist der Neogotik geht es hier nur um den schönen Schein und nicht um eine Verteidigungsanlage. Ist aber auch wirklich hübsch geworden, man muss diesen romantischen Stil aber mögen.
Vor ein paar Jahren stand ich hier schon mal vor verschlossenen Toren, aber jetzt gibt es ein schönes öffentliches Lokal in der Burg. Nach ein paar Metern auf dem Rheinsteig kann man hier schön Pause machen und die Aussicht auf das Rheintal genießen.

GPS: (ca.) N 50°34.460' E007°16.355'

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